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10 Positive Affirmationen für Lipödem Betroffene

10 Positive Affirmationen für Lipödem Betroffene

Du hast Unsicherheiten in Bezug auf deinen Körper? Ich denke wir alle kennen das. Vor allem mit der Diagnose Lipödem ist die eigene Beziehung zum Körper oft negativ geprägt. Nicht zuletzt durch häufige negative Erfahrungen mit dem sozialen Umfeld oder zahlreiche gescheiterte Versuche abzunehmen.

Hast du schonmal bewusst darauf geachtet, wie du über dich selbst und deinen Körper sprichst? Oft reden wir uns ganz unbewusst negative Dinge über uns selbst ein und merken nicht, wie sie dadurch schleichend zu unserer eigenen inneren Überzeugung werden. Die gute Nachricht ist: genauso wie du in dir selbst negative Überzeugungen verankern kannst, so kannst du das auch mit positiven Überzeugungen tun. Und diese Überzeugungen nennt man positive Affirmationen.

Was das ist, wie du die richtigen Affirmationen für dich findest und wie du sie im Alltag nutzen kannst erzähle ich dir in diesem Blogartikel.

Du möchtest den Beitrag lieber anhören? Dann schau gerne bei meinem Podcast vorbei!

Was sind Affirmationen und was bringen Affirmationen?

Affirmationen sind positive Aussagen über dich selbst, welche du dir immer wieder entweder in Gedanken oder laut vor dem Spiegel vorsagst. Damit möchten wir den meist negativen Glaubenssätzen von uns entgegenwirken und in eine positive Richtung lenken (Glaubenssätze = Annahmen und Überzeugungen, die wir über uns selbst, unsere Mitmenschen und die Welt haben). Wenn du deine positiven Affirmationen regelmäßig wiederholst, kannst du so Stück für Stück deine negativen Denkmuster durchbrechen und eine positive Grundhaltung gegenüber dir selbst und deinem Körper erreichen. Dadurch stärkst du wiederum dein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.

Das, was du über dich selbst denkst, beeinflusst dein Denken und Handeln ebenso wie deinen Umgang mit dir selbst und deinem Umfeld. Deine Gedanken haben also eine starke Kraft und Auswirkung auf deinen Alltag. Warum solltest du dir das nicht zu nutzen machen und dein Selbstwertgefühl positiv beeinflussen? Du hast nichts zu verlieren. Viel zu oft denken wir ohnehin ganz automatisch negativ von uns. Halte am besten mal kurz inne und überlege dir ganz spontan, was du über dich selbst und deinen Körper denkst.

Und? Wie viele positive Dinge sind dir eingefallen? Und wie viele Negative? Ich kenne es von mir selbst. Die negativen Dinge fallen uns meist viel einfacher und über die positiven müssen wir viel zu lange nachdenken. Ist das nicht super schade? Genau dem wollen wir mit positiven Affirmationen entgegenwirken.

Wie kann ich Affirmationen im Alltag nutzen?

Einmal aufgeschrieben und dann in einer Schublade verstaut, bringen dir deine positiven Affirmationen aber leider recht wenig. Ich habe daher drei Ideen für dich, wie du deine positiven Affirmationen in deinem Alltag für dich nutzen und nicht mehr aus den Augen verlieren kannst.

  • Etabliere eine feste Routine

Menschen sind Gewohnheitstiere. Damit erzähle ich dir mit Sicherheit jetzt nichts Neues. Aber genau deswegen ist es hilfreich, neue Dinge durch feste Routinen in deinen Alltag zu etablieren. Überlege dir daher, zu welchem Zeitpunkt du deine positiven Affirmationen am besten in deinen Tagesablauf integrieren kannst. Sage dir deine Affirmationen beispielsweise in Gedanken während dem Zähneputzen morgens oder laut im Auto auf, während du zur Arbeit fährst. Alternativ kannst du dir natürlich auch täglich einen Wecker stellen, um zu einer festen Uhrzeit daran erinnert zu werden.

  • Hänge dir sie gut sichtbar in deiner Wohnung auf

Um immer wieder an deine positiven Affirmationen erinnert zu werden, bietet es sich auch an, sie auf einem schönen Papier aufzuschreiben oder zu gestalten und dann gut sichtbar in deiner Wohnung aufzuhängen. Jedes Mal, wenn du dann auf dieses Papier schaust, kannst du einen Moment innehalten und diese aufsagen. Orte, die sich hierfür beispielsweise anbieten, sind neben dem Bett, dem Kühlschrank, dem Schreibtisch oder am Waschbecken im Bad. Möchtest du deine Affirmationen lieber nicht offen in deiner Wohnung aushängen, dann kannst du sie zum Beispiel auch als Handyhintergrund einrichten oder als Lesezeichen in deinem Buch oder Kalender. Du hast hier super viele Möglichkeiten, wichtig ist nur, dich zu entscheiden.

  • Wende sie bei Bedarf an

Neben dem am besten täglichen Aufsagen deiner Affirmationen kannst du diese natürlich auch immer nach Bedarf anwenden. Nutze sie also gerne, wenn es dir beispielsweise nicht gut geht, du gerade viel an dir zweifelst oder dich einsam fühlst. Deine positiven Affirmationen sind dafür da, dich zu stärken und dich zu unterstützen.

Wie finde ich die richtigen Affirmationen für mich?

Das wichtigste zuerst: es gibt nicht DIE richtigen Affirmationen für dich. Affirmationen sind wandelbar, anpassbar und verändern sich über die Zeit. Du musst dich nicht einmal festlegen. Also versuche dir nicht zu viel Druck zu machen. Deine Affirmationen wachsen mit dir.

Ein guter Anhaltspunkt ist es, dir deine negativen Glaubenssätze zu überlegen. Hast du dir diese einmal aufgeschrieben, kannst du dir überlegen, wie du diese nun positiv umformulieren kannst (bspw. „ich bin nicht genug“ in „ich bin genug“). Deine Affirmationen sollten zu dir und deiner Lebenssituation passen sowie authentisch und realistisch sein.

Um deine Affirmationen jetzt abschließend zu formulieren, solltest du folgende Dinge beachten:

  • Formuliere aus der Ich-Perspektive
  • formuliere in der Gegenwartsform
  • formuliere kurz, klar und konkret
  • verwende, wenn möglich keine Verneinung wie „nicht“ (unser Gehirn überliest dies schnell und dann hat der Satz plötzlich die falsche Bedeutung)
  • formuliere realistische Aussagen über dich selbst, die du dir auch selbst glauben kannst (Zustände, die du nicht glauben kannst, dir momentan als unmöglich erscheinen, solltest du hier nicht wählen)
  • schwäche die Formulierung bei Bedarf ab (falls du die Aussage „ich liebe meinen Körper wie er ist“ momentan noch nicht annehmen kannst, dann formuliere sie bspw. vorerst so „ich akzeptiere meinen Körper wie er ist“)
  • arbeite zeitgleich immer nur mit maximal 5 Affirmationen

10 Affirmationen für Lipödem Betroffene

Zum Abschluss habe ich noch 10 beispielhafte Affirmationen für dich. Beachte aber, dass sie nur als Beispiel dienen sollen und du deine Affirmationen noch individuell auf dich und deine Lebenssituation anpassen solltest.

  1. Ich darf Fehler machen.
  2. Ich kümmere mich gut um mich selbst und meinen Körper.
  3. Ich darf mir Zeit für mich nehmen.
  4. Ich darf eigene Entscheidungen treffen.
  5. Ich lerne mich und meinen Körper zu akzeptieren.
  6. Ich bin stark und finde meinen Weg mit der Diagnose Lipödem umzugehen.
  7. Ich achte auf mich und meinen Körper und setze kleine, gesunde Gewohnheiten um.
  8. Ich stehe für mich und meine Bedürfnisse ein.
  9. Ich nehme meine Kompression als Unterstützung an.
  10. Ich bin stolz, auf alles, was ich jeden Tag schaffe.

Abschließend ist mir noch wichtig zu sagen: mach dich nicht verrückt und setze dich nicht unter Druck. Wenn du mal nicht an deine Affirmationen denkst, ist das nicht schlimm. Mach einfach am nächsten Tag weiter. Am Anfang fühlt es sich vielleicht auch etwas ungewohnt für dich an, dir deine Affirmationen laut vorzusagen. Auch das ist völlig normal und wird mit der Zeit besser. Bleib dran und sei geduldig mit dir 💛

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel ein Stückchen weiterhelfen. Schreib mir gerne einen Kommentar, falls du noch Fragen oder Anregungen hast. Wichtig: Affirmationen sind kein Allheilmittel. Zusätzlich ist es immer wichtig, dass du dir bewusst Zeit nimmst und deine inneren Themen aufarbeitest. Wann immer du dich bereit fühlst, findest du hier die aktuellen Möglichkeiten meine Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Bis bald

Deine Sarina 🌻

Diagnose Lipödem – was kannst du jetzt tun?

Diagnose Lipödem – was kannst du jetzt tun?

Was ist ein Lipödem?

Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, von der hauptsächlich Frauen betroffen sind. Die Ursachen für die Entstehung eines Lipödems sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend erforscht. Es wird vermutet, dass es sowohl durch Vererbung als auch durch eine Hormonveränderung im Körper ausgelöst werden kann. Betroffene Frauen leiden darunter, dass es im Laufe der Erkrankung zu einer unkontrollierten Vermehrung des Unterhauptfettgewebes kommt.

Dabei sind hauptsächlich die Beine und teilweise auch die Arme betroffen, weshalb es oft zu einem proportionalen Ungleichgewicht zwischen Ober- und Unterkörper kommt. Durch die symmetrische Verteilung lässt sich die Diagnose Lipödem klar von einem Lymphödem abgrenzen. Außerdem sind sowohl die Hände als auch die Füße nicht betroffen, wodurch es in höheren Stadien zu einer sogenannten Kragenbildung kommt. Weitere Symptome habe ich weiter unten im Artikel aufgelistet.

Das Lipödem wird momentan in drei Stadien unterteilt, welche sich ausschließlich an den sichtbaren körperlichen Veränderungen orientieren. Durch ein Fortschreiten der Krankheit kommt es zu einer Zunahme des Umfangs an Beinen und Armen sowie eine Veränderung der Hautoberfläche. Schlanke bzw. normal gewichtige Frauen können also ebenso von der Diagnose Lipödem betroffen sein wie übergewichtige Frauen. Diese Einteilung beachtet allerdings nicht das Schmerzempfinden der Betroffenen, denn auch im ersten Stadium können bereits starke Schmerzen auftreten. Ebenso gibt es Betroffene im Stadium 3, die keine Schmerzen beschreiben. Aus diesem Grund wird die Einteilung der Stadien momentan überarbeitet.

Woher weiß ich, ob ich ein Lipödem habe?

Typische Symptome bei Lipödem:

  • Symmetrische vermehrte Fettansammlung in Beinen (und Armen)
  • dadurch entsteht ein proportionales Ungleichgewicht zwischen Ober- und Unterkörper
  • Schweregefühl in den Extremitäten
  • Wassereinlagerungen in den Beinen (v.a. im Laufe des Tages)
  • Druck und Berührungsschmerz
  • Neigung zu blauen Flecken
  • knotiges Unterhautfettgewebe
  • betroffene Stellen sind Sport- und Diät-resistent (trotz Gewichtsreduktion gibt es keine Veränderung des Umfangs an den betroffenen Stellen)
  • Kragenbildung an Fuß- und Handgelenken (Fettansammlung hört abrupt auf und geht nicht auf Hände und Füße über)

Solltest du jetzt den Verdacht haben, selbst von der Diagnose Lipödem betroffen zu sein, dann wende dich bitte an einen spezialisierten Arzt. Fachärzte, die die Diagnose Lipödem stellen können, sind entweder Phlebologen oder Angiologen. Das Lipödemportal hat hier eine Liste mit Ärzten zusammengestellt, die eine Lipödem Diagnose ausstellen können.

Kann ein Lipödem wieder verschwinden?

Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung und nach aktuellem Stand nicht heilbar. Die krankhaften Lipödem-Fettzellen lassen sich weder durch Sport noch Ernährung reduzieren. Was nicht heißt, dass du gar nichts tun kannst. Nicht alle Fettzellen sind Lipödem-Fettzellen. Eine oft zusätzlich auftretende Adipositas kann durch Sport und Ernährung stark verbessert werden, wodurch eine deutliche Steigerung der Lebensqualität erreicht werden kann.

Die bisher bekannten Behandlungsmöglichkeiten sind zum einen die konservative Therapie und zum anderen die operative Therapie. Die konservative Therapie beinhaltet das (im besten Fall) tägliche Tragen der Kompressionsversorgung und regelmäßige Lymphdrainage. Zum aktuellen Zeitpunkt wird diese Therapie von der Krankenkasse übernommen. Du bekommst dafür pro Jahr 2 Kompressionsversorgungen und die Rezepte für 1-2 mal Lymphdrainage in der Woche.

Die operative Therapie wird dagegen bisher nur in Ausnahmefällen von der Krankenkasse übernommen. Du musst dafür nachweisen, dass du die konservative Therapie mindestens 6 Monate durchgezogen hast. Außerdem brauchst du die Diagnose Stadium 3 und einen BMI von unter 35. In den meisten Fällen zahlen Betroffene die Liposuktion allerdings selbst. Die Kosten belaufen sich dabei in der Regel auf 4-6 Tausend Euro pro Operation, wobei meistens mindestens 2 Operationen notwendig sind. Aktuell läuft eine Erprobungsstudie, um die nachhaltige Wirkung der Liposuktion wissenschaftlich zu untersuchen. Die Ergebnisse werden aber frühestens 2026 erscheinen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich dadurch etwas für die Kostenübernahme der Liposuktion von der Krankenkasse ändert.

Generell sollte man aber beide genannten Therapiemöglichkeiten immer ganzheitlich betrachten. Das Lipödem ist wie gesagt nicht heilbar, das bedeutet egal für welche Therapiemöglichkeit du dich entscheidest, im Alltag solltest du ein paar Dinge beachten.

Hilfreiche Tipps für den Alltag mit Lipödem

  • achte auf eine ausgewogene Ernährung
  • integriere regelmäßige Sporteinheiten in deinen Alltag
  • experimentiere mit verschiedenen Kleidungsstücken und -stilen
  • pflege deine Haut unter der Kompression, damit sie nicht austrocknet
  • finde deine neuen Routinen (bspw. für Lymphdrainage oder Hautpflege)
  • denke auch an deine psychische Gesundheit
  • versuche das Lipödem nicht zu ignorieren, sondern in deinen Alltag zu integrieren
  • setz dich nicht unter Druck

Wie bei allem gibt es hier kein Richtig oder Falsch. Lass dich nicht von den Aussagen anderer verunsichern, wenn bspw. gesagt wird Sportart XY ist nicht geeignet mit der Diagnose Lipödem. Achte auf die Signale deines Körpers und darauf, was dir Freude bereitet. Es hilft nichts, wenn du eine Sportart meidest, die dir eigentlich super viel Spaß macht oder du dich mit einer Sportart quälst, die du nicht magst. Damit ist niemandem geholfen.

Das Gleiche gilt in Bezug auf die Ernährung. Versuche eine Ernährungsform zu finden, die du auch langfristig durchhalten kannst und bei der du nicht das Gefühl hast dich dazu zwingen zu müssen. Es gibt nicht den EINEN Weg, sondern das, was zählt ist, dass du einen langfristigen gesunden Lebensstil etablieren kannst. Und das kannst du auf die verschiedensten Arten erreichen. Sei nicht zu hart zu dir.

Diagnose Lipödem: Auch die Seele kann betroffen sein

Leider wird neben den sehr belastenden körperlichen Symptomen oft die Psyche vernachlässigt. Dabei kommt es gar nicht selten vor, dass Betroffene hier mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind. Nicht nur nach der Diagnose Lipödem, sondern oft auch schon seit der Pubertät leiden Betroffene unter der Stigmatisierung von Übergewicht in der Gesellschaft. Außerdem kämpfen viele häufig seit Jahren gegen die eigenen Selbstzweifel und Schuldgefühle, weil sie annehmen, sie seien zu faul oder undiszipliniert, um endlich richtig abzunehmen.

Die Diagnose Lipödem birgt viele psychischen Belastungsfaktoren und es ist wichtig, dass du dich mit diesen beschäftigst. Auch wenn es manchmal schmerzhaft ist oder du nicht weißt, wo du anfangen sollst. Am Ende wird es sich gelohnt haben, wenn du dich nicht nur auf die körperlichen, sondern auch auf die mentalen Herausforderungen der Diagnose Lipödem konzentrierst. Nimm deine Seele mit und sei verständnisvoll mit dir und deinem Körper. Du hast dir das Lipödem nicht ausgesucht, aber du kannst entscheiden, wie du jetzt mit ihr umgehst.

In diesem Artikel erfährst du mehr über die psychischen Herausforderungen mit der Diagnose Lipödem.

Bis bald

Deine Sarina 🌻